Im Cuxhavener Hafen vor der Alten Liebe macht das Ausflugsschiff schon klar zum Ablegen. Ahoi und Leinen los! Ich springe noch als letzter Passagier an Bord. Die Sirene ertönt und schon manövriert der Käpt'n das Schiff Richtung Elbmündung. Zehn Kilometer geht die Fahrt elbaufwärts.

Bei Niedrigwasser fallen die Sandbänke trocken und werden von Seehunden bevölkert. Die knuffigen Meeresbewohner mit ihren typischen Knopfaugen lassen sich die Sonne auf den Robbenpelz scheinen oder ruhen sich hier von ihren Tauchgängen aus. Der Käpt'n bringt das Schiff so dicht und ruhig an die Meeressäuger heran, ohne sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu stören. Ich bin froh, ich habe das Tele-Objektiv dabei. Der perfekte Schnappschuß gelingt. Jemand tippt mir auf die Schulter. Was ist der Unterschied zwischen Robbe und Seehund, fragt mich ein Junge. Ich antworte: Robbe ist der Oberbegriff für mehrere Arten. Es gibt insgesamt 35 Robbenarten weltweit. Zwei davon leben an der deutschen Nordseeküste: die Kegelrobbe und der Seehund. Der Bursche nickt zufrieden und presst das Fernglas wieder vor seine Augen. Eine solche Ausflugsfahrt dauert etwa 1,5 bis 2,5 Stunden. Organisiert werden die Fahrten von den ortsansässigen Reedereien, vorzugsweise zwischen April und Oktober.

Die Kegelrobben bringen, anders als die Seehunde, ihre Jungen im Winter zur Welt. Von November bis Januar gibt es daher „Robben-Watching“ auf Helgoland. Die Kegelrobben haben die Düne Helgolands längst als Brutstätte für sich entdeckt. Seitdem erblicken hier jedes Jahr über 100 kleine Kegelrobben in weißem Fell das Licht der Welt. Von Cuxhaven aus verkehrt ein Schiff zur Insel. In dieser Jahreszeit sollten Sie auf jeden Fall warme und wetterfeste Kleidung sowie wasserdichtes Schuhe im Gepäck haben. (Von Carmen Monsees)