Die Künstler des Lotsenviertels

Alte windschiefe Häuser, eng geduckt hinter dem Deich, machen den Charme des Lotsenviertels aus. Zwischen Hafen und Elbmündung erstreckt sich der Standort, der zum Bummeln und Verweilen einlädt. Früher mussten in diesem Bereich die Lotsen wohnen, damit sie im Notfall nicht mehr als einen Kilometer zur Alten Liebe, ihrer Einsatzstelle, unterwegs waren. Obwohl das Lotsenviertel aus vielen kleinen Straßen und Gassen besteht, ist die Schillerstraße mit ihren zahlreichen Geschäften, Cafés und Kneipen zum Mittelpunkt geworden.


Ernst Gock

Bild: Ausschnitt Ernst Gocks »Neo-impressionistische Hafenlandschaft mit Booten und Lagerhäusern«, Quelle: Auktionshaus Stahl

Auch berühmte Cuxhavener waren im Lotsenviertel zu Hause, wie Ernst Gock, der 1869 hier geboren wurde. Nach seiner Ausbildung als Maler und Anstreicher durfte er erst als Erwachsener an der Kunst-Akademie in Berlin-Charlottenburg studieren, so dass sein großer Traum wahr wurde. Als er später wieder nach Cuxhaven zurückkehrte, wurden seine Werke zunächst skeptisch betrachtet. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich jedoch zu einem der ganz großen Künstler in Cuxhaven, mit seinem Ausdruck zwischen dem späten Impressionismus und Expressionismus.


Joachim »Ali« Albrand

Ein weiterer Künstler des Lotsenviertels, der im fast verwunschen wirkenden Haus in der Schillerstraße 30 bis zu seinem Tod 2014 wohnte, ist Joachim »Ali« Albrand. Berühmt wurde er als Chefzeichner der »Mainzelmännchen«. Viele Trickfilme wurden in seinem Haus produziert. Und man mag sich beim Vorbeischlendern fragen, ob es das alte über hundertjährige Haus ist, das einen in seinen Bann zieht oder die Faszination des früheren Bewohners mit seinen vielen Ideen.


Magda Roos

Foto: Serhat Divrik // ommdesign

Auf dem »Magda-Roos-Platz«, der früher als »Kleiner Schillerplatz« bekannt war, sieht man die beliebten Cuxhaven-Figuren »Jan Cux« und »Cuxi«, die von Magda Roos im Jahr 1972 in ihre heute bekannte Form gebracht wurden. Erste Ideen zu den Figuren entstanden in den 1950er Jahren zusammen mit ihrem Schwager Kurt Moldenhauer. Eine Gedenktafel erinnert an ihr Geburtshaus in der Schillerstraße 33.